06.06.2025

15 essenzielle Punkte für eine sichere und funktionierende Praxis-IT

Kevin Schmitt,

15 essenzielle Punkte für eine sichere und funktionierende Praxis-IT – worauf Zahnarztpraxen heute achten müssen

In Zahnarztpraxen ist eine funktionierende und sichere IT kein Luxus mehr – sie ist unverzichtbar für einen rechtssicheren und effizienten Praxisbetrieb. Gleichzeitig steigen die Anforderungen durch Digitalisierung, Datenschutz, Telematik und gesetzliche Vorgaben – allen voran die IT-Sicherheitsrichtlinie der KZBV, die seit 2021 verbindlich umzusetzen ist.

Hier sind die 15 wichtigsten Punkte, die jede moderne Zahnarztpraxis bei ihrer IT-Umgebung berücksichtigen sollte:

1. Zuverlässige Datensicherung mit täglicher Kontrolle

Automatisierte tägliche Backups sind Pflicht – ebenso wie deren regelmäßige Kontrolle und Test-Wiederherstellung. Neben einer lokalen Sicherung sollte auch eine zusätzliche externe Datensicherung (z. B. verschlüsselte Cloud- oder Wechseldatenträgerlösung) vorhanden sein.

2. Benutzerverwaltung & Zugriffskontrollen

Nur wer Zugriff benötigt, soll ihn auch bekommen – das gilt für Mitarbeiter, Partner und ggf. auch Dienstleister. Eine rollenbasierte Rechtevergabe schützt Daten und sorgt für Übersicht.

3. Windows Defender – richtig eingesetzt, absolut ausreichend

Der in Windows integrierte Defender ist leistungsfähig – sofern er aktiv überwacht wird. Automatische Updates, Echtzeitschutz und zentrale Auswertung (z. B. via RMM) gehören zum Pflichtprogramm.

4. Router und Firewall sind zwei Paar Schuhe

Ein Praxis-Router allein reicht nicht. Eine aktive, verwaltete Firewall-Lösung (z. B. pfSense, OPNsense) schützt gezielt vor Angriffen und unerlaubtem Datenverkehr – inklusive Netzwerksegmentierung für Medizingeräte, PVS und Verwaltung.

5. Aktives Patch- und Update-Management

Betriebssysteme, Praxissoftware, Firewalls und Röntgengeräte müssen regelmäßig aktualisiert werden – zentral, automatisiert und dokumentiert.

6. KIM-Anbindung als Pflichtkomponente

Die Anbindung an das KIM-Verzeichnis (Kommunikation im Medizinwesen) ist vorgeschrieben und essenziell für die digitale Kommunikation in der Praxis – z. B. bei eAU, eHKP oder eArztbrief.

7. Telematikinfrastruktur sicher eingebunden

TI-Konnektor und Kartenterminals müssen korrekt ins Netzwerk integriert und stabil betrieben werden. Die Einbindung muss fachgerecht erfolgen, um Störungen zu vermeiden und die Konformität mit der KZBV-Richtlinie sicherzustellen.

8. Zentrale Serverlösung mit richtiger Segmentierung

Ein strukturierter Aufbau mit Server, PVS, Röntgen und ggf. Terminalserver sorgt für Performance und Übersicht. Insellösungen gehören der Vergangenheit an.

9. Schnittstellen zwischen PVS, Röntgen, Bildgebung und Labor sauber konfiguriert

Medizinische Softwarelösungen müssen reibungslos zusammenarbeiten. Fehlerhafte oder nicht dokumentierte Schnittstellen verursachen Workflow-Probleme, doppelte Dateneingaben und Verzögerungen – und belasten damit den Praxisalltag unnötig.

10. Digitalisierte Sterikette korrekt eingebunden

Die Dokumentation der Sterilgutaufbereitung ist gesetzlich vorgeschrieben. Systeme wie MELAG oder Miele Professional müssen technisch korrekt an eine Dokumentationssoftware angebunden werden, dann ist die digitale Hygienekette eine echte Unterstützung im Praxisalltag.

11. Verlässliche Internetanbindung mit Backup

Ein Internetausfall bedeutet: kein KIM, keine TI, evtl. sogar keine Praxissoftware – also Stillstand. Eine LTE-Ausweich-Leitung sorgt für Ausfallsicherheit.

12. Unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV)

Kritische Systeme wie Server, Firewall oder Kartenlesegeräte müssen bei Stromausfall abgesichert sein – mit geregeltem Shutdown bei längeren Ausfällen.

13. Managed Security & Monitoring

Ein professionelles Monitoring erkennt frühzeitig Probleme mit Festplatten, Firewall, Antivirus oder Updates. Damit wird aus „reaktiver IT“ eine proaktive Betreuung – mit klaren Zuständigkeiten und planbaren Wartungszyklen.

14. Dokumentation, AV-Verträge & Datenschutzmanagement

IT-Dokumentation, AV-Verträge mit Dienstleistern und Notfallpläne sind rechtlich verpflichtend – und Grundlage für strukturierte Abläufe im Ernstfall.

15. Systemübergreifende Planung und Konfiguration nach Herstellervorgaben

Die gesamte Infrastruktur – also Server, Netzwerk, Betriebssysteme und Arbeitsplätze – muss als Gesamtsystem geplant werden. Die Kombination aus Praxisverwaltungssoftware, Röntgen- und Zusatzsoftware bringt herstellerspezifische Anforderungen mit sich. Diese müssen strikt eingehalten und korrekt umgesetzt werden, um Stabilität, Supportfähigkeit und Zukunftssicherheit zu gewährleisten.

Über den Autor

Kevin Schmitt ist Geschäftsführer der Maximal Dental GmbH, einem bundesweit tätigen IT-Systemhaus mit Spezialisierung auf Zahnarztpraxen, Kieferorthopäden und MKG- Chirurgen.

Mit seinem Team begleitet er seit vielen Jahren Praxen in ganz Deutschland – von der Neugründung bis zur Modernisierung – mit dem Ziel, digitale Strukturen zu schaffen, die sicher, effizient und zukunftsfähig sind.

Als Managed Service Provider steht Kevin Schmitt für eine ganzheitliche IT-Betreuung: von der Planung über die Umsetzung bis zum dauerhaften Betrieb – alles aus einer Hand und immer abgestimmt auf die besonderen Anforderungen der Dentalbranche.

Für weitere Informationen geht`s hier zur Homepage.

 

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